Respighi gehört sicherlich zu den Protagonisten des 19. Jahrhunderts in puncto ‚Programmmusik’. In plastischer Anschaulichkeit hat er sich z.B. in seiner römischen Trilogie den Festen, Pinien und Brunnen der ewigen Stadt angenommen. In den ‚Feste Romane’, erzählt er mitreißend von den Gladiatorenkämpfen des alten Roms bis zu den herbstlichen Feiern des ‚Ottobrata’. Das Werk erklingt in einer Transkription für Orgel, Trompetenquartett und Schlagzeug von Dominik Arz.
Bild: "Castel SantAngelo und Ponte SantAngelo, Rom" | Foto: AngMoKio (s. Impressum)
SYMPHONIE DES MYSTERES
Joaquin NIN-CULMELL: Symphonie des Mystères
mit dem Ensemble Ars Choralis Coeln, Ltg. Oliver Sperling
Kaum jemandem hierzulande dürfte Nin-Culmell ein Begriff sein. Mit Olivier Messiaen teilt er nicht nur dasselbe Geburtsjahr, sondern auch gewisse Inspirationen und Techniken, wenngleich sein Stil auch erheblich ‚klassischer’ ist. In der ‚Symphonie des Mystères’ spürt er den Geheimnissen des Rosenkranzes nach. Jedem der 16 Orgelstücke des ca. einstündigen Werkes ist dabei eine Antiphon des gregorianischen Chorals zugeordnet, die vorab erklingt.
Richard Wagner: Wesendoncklieder • Werke von Mahler, Strauss, Rachmaninov
mit Suzanne Thorp, Sopran
"...unsere Heimat ist nicht hier..." -dieses Zitat aus dem Gedicht "Im Treibhaus" gibt einen Eindruck davon, in welcher Seelenverbundenheit sich Mathilde Wesendonck und Richard Wagner befanden. Die fünf Gedichte, die sie ihm schrieb, haben Wagner in höchstem Maße inspiriert und in seinen Vertonungen, die als Vorstudien seiner Oper "Tristan und Isolde" gelten, begegnet er uns in leidenschaftlicher und doch konzentrierter Form. Die von Hans-Peter Eisenmann erstellte Orgelfassung lässt dabei aufhören: orchestral farbenreicher als die ursprüngliche Klavierfassung, dabei aber dynamisch anpassungsfähiger als die Orchesterversion, zeigt sie sich als idealer Partner der Gesangsstimme.
Bild: Fassade von Haus Wahnfried, dem Haus Wagners in Bayreuth | Foto: Dbopp (s. Impressum)
FRESQUE BAROQUE
DeLaLande: Miserere • und Werke von Couperin, de Grigny, Dandrieu, Du Mage
Mit Nicole Ferrein, Sopran
Auf sehr charakteristische Weise vertont De La Lande die insgesamt zwanzig Verse des großen Miserere-Psalms 51 – wobei es durchaus nicht nur zerknirscht nachdenklich um Buße und Demut, sondern auch jubelnd tänzerisch um Freude und Vertrauen geht. Die Idee dieses Programms ist, zwischen die einzelnen Sätze des Miserere charakterlich und tonartlich abgestimmte Orgelwerke von Meistern aus DeLaLandes Umfeld zu interpolieren und dadurch ein großes Fresko barocken Ausdrucksvermögens entstehen zu lassen.
Bild: "Kapelle von Schloß Versailles" | Foto: Gilles Messian (s. Impressum)
ALBERT SCHWEITZER UND BACH
Albert Schweitzer: "Johann Sebastian Bach" • Bach: Orgelwerke
mit Mark Weigel, Sprecher
Arzt, Philosoph, Organist, Theologe: Albert Schweitzer war einer der letzten umfassend gebildeten Humanisten des 20. Jahrhunderts. In seinem eindrucksvollen Bach-Buch von 1908 wird er dem Menschen Bach sowie der musikalischen wie auch theologischen Seite seiner Musik gerecht. Eine Lesung, bei der sich Bach zwischendurch immer wieder mit der Orgel zu Wort meldet, wobei das Werk des Thomaskantors in verschiedenen Gattungen präsentiert wird: Concerto, Choral, Passacaglia, Fuge...
Bild: Joachim Ernst Scheffler: "Leipzig 1749" | Foto: H.-P. Haack (s. Impressum)
TOD UND LEBEN
Orgelmusik von Sweelinck, Bach, Martin • Texte von Brecht, Mann, Feuchtwanger
mit Mark Weigel, Sprecher
Tod und Leben - das Spannungsfeld, das sich hinter diesen Begriffen verbirgt, hat die Menschen seit jeher beschäftigt und Spuren hinterlassen in Musik, Malerei, Literatur. So vielfältig die künstlerischen Mittel auch sein mögen, gemeinsam ist ihnen die Absicht, Angst und Hoffnung in Klang, Wort und Bild Ausdruck zu verleihen, ästhetisch erlebbar zu machen und dadurch in gewisser Weise zu bannen. In diesem Programm soll versucht werden, Musik und Literatur in Dialog treten zu lassen: Thomas Manns "Buddenbrooks" mit Sweelincks "Junges Leben"-Variationen, Lion Feuchtwangers "Jüdin von Toledo" mit Bachs G-Dur Fantasie, Christa Wolfs "Geteilter Himmel" mit Frank Martins "Passacaille."
Bild: Gustav Klimt (1862-1934) "Tod und Leben" | Leopold-Museum | Photo: Google Art Project (s. Impressum)
LICHT VOM LICHTE
Improvisationen in verschiedenen Stilen zu Texten um das Credo der Christen
mit Mark Weigel, Sprecher
Seit vielen Jahrhunderten beten die Christen das "Credo", welches einem großen Triptychon gleich die wesentlichen Inhalte ihres Glaubens zum Ausdruck bringt: Schöpfung, Geburt, Tod und Auferstehung Christi, Sendung des Heiligen Geistes. Biblische Texte zu diesen Themenbereichen werden mit Improvisationen verschiedener Stile illustriert: vom Vogelgezwitscher des Schöpfungsmorgens und einer klassischen suite française zu einem Weihnachtslied, einer romantischen Introduktion & Fuge über "O Haupt voll Blut und Wunden" bis zu einer gregorianischen Paraphrase zum Pfingsthymnus "Veni Creator Spiritus."
Bild: "Sun pillar below the sun" | Foto: Grant W. Goodge (s. Impressum)